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Quo vadis - deutscher Rotwein?

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Vor einigen Tagen wurde in einem Gastbeitrag auf meinem Blog geäußert, es gäbe keine guten deutschen Rotweine, weil denen einfach die Sonne fehle… 





Diese provokant geäußerte These führte zu interessanten Diskussionen, so dass ich dieses Thema gerne vertiefe. Allerdings lässt sich dieses Thema beim besten Willen nicht mit wenigen Sätzen abhandeln. So dürfen wir uns alle auf einen kleinen „Fortsetzungsroman“ freuen. 








Im aktuellen Prospekt eines namhaften Großmarkts wurde ich schnell an das Dilemma des deutschen Rotweins erinnert; er wurde bei der vorgestellten Weinweltreise scheinbar wieder einmal übergangen. Natürlich ist der eine oder andere Rotwein aus deutschen Landen in dem Prospekt zu finden, aber es handelt sich mit Verlaub allenfalls um seelenlose und austauschbare Massenweine. So stelle ich mir die provokante Frage: Warum gibt es keine guten deutschen Rotweine in dem Prospekt, liegt es an der mangelnden Kundennachfrage? Damit wären wir beim klassischen Henne-Ei-Problem. Wie sollen Kunden nach tollen deutschen Rotweinen fragen, wenn sie keinen einzigen, gescheiten deutschen Rotwein im Markt oder im Prospekt finden? Vielleicht liegt es aber auch daran, dass in dem Prospekt eine Flut an spanischen Weinen zu finden ist, die von Robert M. Parker mit hohen Punktzahlen versehen wurden? Es bleibt abzuwarten, ob sich in den kommenden Jahren weiterhin so viele spanische Weine aufdrängen, seitdem Jay Miller den WineAdvocate verließ (aber das ist ein anderes Thema und würde den Rahmen sprengen) … 






Der deutsche Rotwein fristet in der breiten deutschen Öffentlichkeit leider noch immer ein Schattendasein. Getreu dem Motto: der Prophet ist im eigenen Land nichts wert. Und das, obwohl es fantastische Rote aus Deutschland gibt, die es locker mit den Vertretern aus Frankreich, Italien oder Ãœbersee aufnehmen können. Manchmal wünsche ich mir eine Wiederholung der berühmten „Weinjury von Paris“, als französische Weine im Rahmen einer Blindprobe gegen die Vertreter aus den USA unterlagen. Ich bin mir sicher, deutsche Rotweine haben allemal die gleichen Siegerqualitäten! Und oftmals sind sie weitaus günstiger als ihre internationale Konkurrenz! 










Es wird Zeit, die mehrheitliche Meinung, dass Deutschland nur Rieslinge von Weltruf hervor bringt korrigiert wird. Ich freue mich schon sehr darauf, diesen riesigen Irrglauben und Mythos in den nächsten Artikeln ins Wanken zu bringen. Die bereits erwähnte Großmarktkette hätte jedenfalls die Kraft, die Verbreitung und das Renommee die Nachfrage nach guten deutschen Rotweinen zu steigern. Ich bin gespannt, ob und inwieweit ich dieses mit meinen Beiträgen unterstützen kann. Bei meinem letzten Weinseminar für Weinbeginner, war übrigens der Spätburgunder Von Dorst und Consorten aus der Pfalz einer der Favoriten der Teilnehmer … 










Wer nun glaubt, dass ich bislang nur um den heißen Brei herum redete, hat gar nicht mal so unrecht! Somit schließe ich diesen Beitrag mit einer konkreten Aussage, zur angeblichen mangelnden Sonne in Deutschland: am Kaiserstuhl werden Spitzenwerte von 70 Grad Celsius gemessen. Wenn das kein Indiz für eine ausreichende Sonneneinstrahlung ist, dann ist es in Deutschland vielleicht wirklich zu kalt für gute Rotweine …









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