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Wein aus der Garage

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Kannst Du Dir vorstellen, dass aus einer Garage auch Wein kommt und nicht nur Motoröl? Das Wort Garagenwein impliziert es bereits, hierbei handelt es sich um Weine, die aus Garagen stammen; ähnlich wie die ‚Weltprodukte’ von Hewlett Packard, Microsoft oder Intel, die mehr oder weniger "angeblich" auch alle aus einer Garage stammen. Um genau zu sein, muss ich Dir nun sagen, dass diese Aussage nicht so wirklich stimmt. Vielmehr verbergen sich hinter diesen Begriff Weine, die mit höchstem Qualitätsanspruch von sehr kleinen Weingütern produziert werden. Das Wort Garagenwein ist ein Kunstwort und beschreibt den Umstand, dass die ganze Ernte in eine Garage passen würde. Typischerweise zeichnen sich diese Weine durch äußerst geringe Hektarerträge, höchstmögliche Reife des einwandfreien Lesegutes (durch eine selektive Auslese), starke Konzentration des Mostes und extremen Einsatz neuer Barriquefässer aus.
Garagenweine gelten als "Kultweine". Das klingt nach qualitätsorientierten und vor allem charakterstarken Weinen. Weine die mit einer bestmöglichen Typizität und einem ausgeprägten Ausdruck des viel bemühten Terroirs glänzen können. Aber stattdessen verfolgen die Winzer vielmehr einen international gefragten Stil von selbst ernannten Weinkennern und Feinschmeckern. Da nur sehr wenige Flaschen dieser Weine abgefüllt werden, kommen sie fast nie in den öffentlichen Handel; sie werden auf Auktionen oder in wenigen Feinschmeckerläden und –lokalen verkauft. Preise von über 1.000,00 € pro Flasche sind weniger Seltenheit als Regel. Bekannte französische Garagenweine sind zum Beispiel:
  • Le Pin (Pomerol)
  • Château Valandraud (Saint-Émilion)
  • La Mondotte (Saint-Émilion)
  • Marojallia (Margaux)
Huubs Anmerkung am Rande: Garagenweine erscheinen mir wie das Spielzeug reicher Leute. Es sind Spekulationsobjekte für Menschen, die von einer Gier nach dem Besonderen beseelt sind. Die Weine sind sicher nicht schlecht, aber alles andere als einzigartig. Der bekannte Weinkritiker Stuart Pigott bezeichnete einen der oben benannten Weine daher folgerichtig als großen Blender. Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen (…)

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