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Quo vadis - deutscher Rotwein (2)

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Die Reaktionen auf meinen ersten Artikelzu diesem Thema haben mich nicht wirklich überrascht. Zum Einen hinsichtlich Art der Kontaktaufnahme, warum haben so viele Angst, einen Kommentar zu schreiben, und senden mir lieber E-Mails? Und zum anderen im Hinblick auf die vorgetragenen Meinungen. Genug der Einleitung, stattdessen setzte ich wie angekündigt meinen Blick auf den deutschen Rotwein fort. 







Deutschland ist und bleibt sicher das Land des Rieslings. Diese Meinung gilt wahrscheinlich auf der ganzen Welt. Allerdings kultivieren immer mehr Winzer Rotweinreben, seien es die Klassiker wie Spätburgunder und Dornfelder, internationale Bestseller wie Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah oder deutsche Neuzüchtungen wie Cabernet Dorsa, Cabernet Mitos und Cabernet Cubin, um hier nur einige zu nennen. Letztendlich tragen die hiesigen Winzer mit dem Anbau der neuen Rebsorten, dem immer wärmer werdenden Klima in Deutschland Rechnung. Derzeit werden in Deutschland auf ca. 64% der für Weinanbau zugelassen Flächen Weißweine und auf ca. 36% Rotweine angebaut. Schon allein diese Zahlen verdeutlichen, dass Rotwein kein Nischenprodukt ist. Zugegebenermaßen werden auf den 36% auch jede Menge einfachste Zechweine angebaut aber es gibt sie, die guten deutschen Rotweine mit Potenzial für Weltruhm. 











Wer die eingangs erwähnten Rebsorten noch nicht kennen sollte: 




  • Cabernet Mitos = Kreuzung aus Cabernet Sauvignon und Blaufränkisch 

  • Cabernet Dorsa = Kreuzung aus Cabernet Sauvignon und Dornfelder 

  • Cabernet Cubin = Kreuzung aus Cabernet Sauvignin und Lemberger 




Mit diesen Neuzüchtungen wird versucht, die späte Reifung des reinsortigen Cabernet Sauvignon zu kompensieren und die Vorteile beider Rebsorten in dieser neuen Kreuzung zu vereinbaren. Zudem wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass auch in weniger guten Jahren die Trauben ausreichend reifen können. Selbstverständlich sind diese Neuzüchtungen allein keine Garantie für einen perfekten Rotwein. Vielmehr bedarf es einiges an Forschung, Erfahrung und Fachwissens seitens der Winzer. In Deutschland ist es trotz Klimawandels immer noch wichtig, die Reifezeit der Trauben perfekt den jeweiligen Klimabedingungen des Anbaugebiets anzupassen. Wenn wir uns einmal die Landkarte genau anschauen, so liegt so manches südlich gelegene deutsche Anbaugebiet auf der gleichen Höhe wie das Burgund. Da sollte es doch mit dem Teufel zugehen, wenn in Deutschland nicht ähnliche oder gar bessere Resultate beim Rotwein erzielt werden können. 





Den Teufel muss ich dabei gar nicht einmal all zu sehr bemühen. Das Pendant zum Pinot Noir des Burgunds ist der Spätburgunder. Immer mehr deutsche Winzer verstehen die eigenen Besonderheiten und Ansprüche dieser Rebsorte, so dass die Qualitäten scheinbar ohne Limit steigen. Es kommen nach und nach mehr internationale Spitzenweine auf den Markt, die mit eigenem deutschen Charakter punkten können. Allerdings gibt es noch weitaus mehr Rebsorten und Cuvées, die den deutschen Fortschritt im Rotweinanbau spiegeln. Dazu mehr im nächsten Artikel ...

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