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Mutiger Gastronom in der Tittentasterstraße ...

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Schlüpfigre Worte für mehr Aufmerksamkeit? Mitnichten! 



In der schönen Hansestadt Wismar gibt es diese Straße tatsächlich, und zudem befindet sich in dieser Straße, die direkt am schönen Marktplatz liegt, das Steigenberger Hotel Stadt Hamburg mit angeschlossener Gastronomie. Die dort ansässigen Gastronomen schenken dabei keine Produkte aus Organen der gleichnamigen Straße aus, sondern tolle Weine mit einem mutigen, transparenten und nachahmungswerten Konzept.

Jeder Gast erhält anstelle einer Weinkarte eine großformatige (4-seitige) Weinzeitung namens Wein & Wirt. Neben einigen aktuellen Informationen enthält die Zeitung auch das aktuelle Angebot der Weinwirtschaft. All das ist noch nicht weiter spektakulär, auch wenn es sich schon angenehm von vielen anderen Weinkarten abhebt. Wesentlich lobenswerter empfinde ich die transparente Preispolitik. So wird neben dem Preis für den Glasausschank (01, und 0,2 Liter) und dem jeweiligen Flaschenpreis zum Trinken vor Ort auch der Preis pro Flasche zum Mitnehmen angegeben. Und was soll daran so besonders sein - wirst Du Dich vielleicht gerade fragen? Schließlich ist es nichts ungewöhnliches, wenn jemand eine Flasche Wein mit nach Hause nehmen möchte. Dann wird halt der Preis gezahlt, der auch für die Flasche im Restaurant fällig würde.

Die Weinwirtschaft geht da aber einen anderen Weg. Der Preis für die Flasche zum Kaufen und Mitnehmen gleicht nämlich den Preisen des Weinfachhandels. Das heißt, Du bezahlst nahezu den gleichen Preis wie im Fachhandel. Zum Beispiel kostet der rote 2010er Ursprung vom Weingut Markus Schneider 8,80 Euro. Solltest Du die Flasche im Restaurant trinken wollen, so wird generell lediglich ein Korkgeld von 14,00 Euro je 0,75 Literflasche erhoben. In der Weinzeitung steht passenderweise dazu: 
So macht Weintrinken Spaß, denn Sie genießen attraktive Weine für "kleines Geld." (Schaumweine und Großflaschen sind hiervon ausgenommen) 
Mir gefällt diese transparente Preispolitik wirklich gut, auch wenn ich nicht ganz nachvollziehen kann, warum ich für eine Schaumweinflasche oder eine 3,0 Literflasche Wein (ja, auch solche Größen finden sich in der Karte) ein deutlich höheres Korkgeld bezahlen muss, dass sich nicht mehr am Korkgeld für die 0,75 Literflasche orientiert. Aber diesen kleinen Wermutstropfen kann ich gut verknusen und hoffe, dass Weinkarte und Preispolitik dieses Hauses möglichst viele Nachahmer finden wird. Und wehe, mir kommt ein Gastronom mit dem Argument, dass eine solche Preispolitik bei ihm oder in seiner Stadt nicht möglich sei und Kunden eher abschrecken würde. Wismar hat gerade einmal etwas mehr als 44.000 Einwohner - und sowohl die Terrasse als auch das Lokal waren während meines Besuch stets gut besucht!

P. S. Die Küche des Hauses ist ebenfalls eine Reise wert - bei einem Aufenthalt im Haus, war der Service leider ein kleines Manko, aber auch das wird sicher bald besser werden. Zumindest werde ich es testen und davon berichten.

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