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Weingut Franz Schindler - Rotweine von Format

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Wie beim Wein, sind auch Etiketten Geschmacksache. Ich gestehe direkt zu Beginn, dass ich ein Freund von schicken Weinetiketten bin und das mich die Etiketten von Franz Schindler wahrscheinlich nicht veranlasst hätten, dessen Weine spontan zu kaufen. (Kurze Randbemerkung: das Weingut scheint mit den Etiketten selbst nicht ganz so glücklich zu sein - diese werden momentan umgestaltet.)





Wichtiger als das bloße Äußere, ist beim Wein der Inhalt. Da traf es sich gut, dass mir das Weingut zwei Weine sandte, um mir zu zeigen, dass der Inhalt deutlich schicker sein kann, als es mich die Etiketten vermuten ließen. 



Zusammen mit sechs Weinfreunden verkostete ich die Weine, um ein möglichst breites Meinungsbild zu erhalten. Rückblickend ärgere ich mich, dass ich die Weine nicht allein genossen habe, denn über den Inhalt der zwei verkosteten Weine gibt es nichts zu mäkeln. Ganz im Gegenteil ...


2013er Cuvée D'Or Burgenland



Aus Blaufränkisch, Cabernet Sauvignon und Merlot bestehend gilt die Cuvée d'Or als der Vorzeigewein des Weinguts. In Anspielung auf die internationalen Cuvées aus der Toskana, könnte dieser Rotwein auch locker als "SuperBurgenländer" durchgehen.




Für die Cuvée wurde nur reifes und gesundes Traubenmaterial verwendet. Nach 14 Tagen Maischestandzeit, wurde der Most abgepresst und die BSA (biologischer Säureabbau / malolaktische Gärung) eingeleitet. Anschließend wurde der Wein für 24 Monate in Barriques (70-90% Erstbelegung) gereift. Den Wein schon jetzt zu verkosten, war an und für sich ein Frevel, da er ohne weiteres für 10 und mehr Jahre gelagert werden kann.





Die 2013er Cuvée d'Or verdunkelt das Glas und zeigte sich in der Nase noch recht verschlossen und ein wenig abweisen. Also füllten wir den Wein in eine Karaffe um und ließen ihm drei Stunden Zeit, um sich zu öffnen. 





Beim erneuten Schnuppern, konnten wir schwarze Beeren, Süßholz, Röstaromen, Kräuternoten sowie Tabak entdecken. Am Gaumen scheinen die fruchtigen, saftigen Aromen überzuborden. Insgesamt wirkt der Wein komplex und frisch, mit sanftem Druck, ohne den Gaumen zu erschlagen. Die reifen Tannine sind fein, gut eingebunden und verleihen dem Wein ein gutes Gerüst. Der Abgang ist eine Welt für sich: lang, salzige Anklänge und die Frucht scheint nicht mehr aus dem Mund entweichen zu wollen.







Je nach Händler zwischen 25 und 40 € erhältlich.


2013er Lehmgrube Blaufränkisch Burgenland



Seit dem Jahrgang 2007 werden die Trauben aus der Lage Lehmgrube - die zu den besten Lagen des Burgenlandes zählt - für diesen reinsortigen Blaufränkisch genutzt. Der Name der Lage ist Programm: aus sehr tiefem Lehm nehmen die Rebstöcke viele Nährstoffe auf und die sanfte Wölbung des Weingartens - mit Blick auf den Neusiedlersee - fängt viel Sonne ein, so dass nahezu jedes Jahr vollreife und gesunde Trauben geerntet werden können.





Für diesen Rotwein nutzt Franz Schindler eine Mischung aus neuen und einjährigen Barriques, in denen der Wein bis zu 24 Monate reifen darf, bevor er auf die Flasche gefüllt wird. 





Wir gaben dem Wein Zeit, um sich für zwei Stunden in einer Karaffe zu entfalten. Anschließend konnten wir konzentrierte Aromen von Walbdeeren, Süßholz und Veilchen riechen und schmecken. Die Tannine sind reif und angenehm kräftig, das Holz ist perfekt eingebunden und lässt den Wein strukturiert, lang und intensiv mit Anklängen von Kirsche und süßer Schokolade ausklingen.  Unterm Strich gefiel uns dieser Wein einen Tick besser als die Cuvée d'Or.



Je nach Händler erhältlich zwischen 20 und 40 €.





Firmenkontakt

Weingut Franz Schindler

Ferry Schindler

Neustiftgasse 6

7072 Mörbisch

+43 (0) 2685/ 8326

office@weingut-schindler.at

http://www.weingut-schindler.at/





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