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Donnafugata | Frauen auf der Flucht vor Wein?

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Und die erste Flasche trank ich wie immer sofort ...




Tamara Stegmaier von der Panama PR GmbH bat mich drei Weine des sizilianischen Weinguts Donnafugata (deutsch: flüchtende Frauen, oder Flüchtlingsfrauen) zu verkosten und darüber zu berichten. Diesem Wunsch kam ich selbstverständlich gern nach und stelle heute die drei verkosteten Weine ausführlich vor. 


Das Weingut



Donnafugata ist ein familiengeführtes sizilianisches Weingut und wurde 1983 von Giacomo und Gabriella Rallo gegründet. Die besondere Qualität des Weinguts drückt sich unter anderem dadurch aus, dass es in den Verbund der 19 renommiertesten familiengeführten Weingüter Italiens (Istituto del vino italiano di qualità Grandi Marchi | IGM ) aufgenommen wurde. 



Das Unternehmen mit knapp 100 Mitarbeitern wird heute von den Kindern José und Antonio Rallo geleitet und steht für Pionierarbeit sowie innovative Ideen im Qualitäts-Weinbau Siziliens. Donnafugata verfügt über 371 Hektar Rebflächen, auf denen nach umweltfreundlichen Methoden gearbeitet wird, um mit gesunden Rebstöcken vielfältige und überzeugende Weine herstellen zu können.




Die Etiketten von Donnafugata sind kleine Kunstwerke, die von Gabriella Rallo selbst erstellt wurden oder auf ihrer Inspiration basieren. Über Kunst lässt sich bekanntlich streiten und die Etiketten mögen manche an naive Malerei erinnern. Unstrittig dürfte jedoch sein, dass sie einzigartig sind und für die Identität des Weinguts stehen.


Drei verkostete Weine



Donnafugata Lighea Sicilia DOC 2016 



Test und Bewertung


Zitronengelb mit wässrigen Ausläufern, so steht dieser Weißwein aus der Rebsorte Zibibbo (andernorts unter dem Namen Muscat d'Alexandrie bekannt) im Glas. Die Nase kann sich kaum sattriechen an den vielfältigen Aromen, die quasi im Minutentakt aus dem Glas strömen: Apfel, Orangen- und Zitronenzesten, Melone, Papaya, Maracuja Rosen, Salbei und und und. Das schöne daran ist, man muss gar keine geübte Nase haben, um diese Düfte herausriechen zu können. 





Im Mund ist der Wein saftig und filigran zugleich. Die fruchtigen und floralen Aromen sind von Mineralik und Honig unterlegt. Aber am meisten erinnerte mich der Geschmack an eine frische Nordseebrise. Nordsee und Sizilien - wie soll das zusammenpassen? Ganz einfach - der Wein schmeckt wie die salzige Nordseeluft - das kennt man, oder man kennt es nicht. Trinkfreude bis 2025 sollte möglich sein.





Es ist wirklich verblüffend, was Donnafugata aus der Zibibbo herausgekitzelt hat, vielleicht hat der Ausbau im Zementbecken (!) dazu beigetragen. Normalerweise wird sie als einfache Tafeltraube angebaut, die hohe Erträge bringt und häufig zu alkoholstarken und süßen Weinen führt.


Donnafugata SurSur Grillo Sicilia DOC 2016 



Test und Bewertung


Im Glas funkelt dieser Grillo (der wie der Linghea im Zementbecken ausgebaut wurde) hellgelb mit grünen Reflexen und lässt Aromen erahnen, die auf die Nase warten. 





Und genauso ist es dann auch. Mit drei Worten lässt sich die Aromenvielfalt am besten beschreiben: maritim, konzentriert und mannigfaltig. Ich konnte - wie beim Lighea - meine Nase kaum vom Glas trennen, da so viele Assoziationen vor meiner geistigen Nase entstanden: exotische Früchte, Zitronen, Ananas, Pfirsich, grüne Äpfel, Muschelschalen, Seeluft. Ganz  sicher lassen sie noch viele weitere Gerüche zuordnen.





Der Name SurSur steht für eine kleine Heuschrecke, die sich bei genauem Hinsehen auf dem letzten "r" des Namens auf dem Etikett niedergelassen hat. So wie eine Heuschrecke mit ihren Hinterbeinen "singen" kann, so singt der Grillo im Mund. Treffender kann ich es kaum beschreiben. Auf jeden Fall schwebt er geschmacklich auf anderen Umlaufbahnen, als viele andere Grillos, die in den Regalen warten. Wegen meiner können die dort auch gern verstauben, denn der SurSur legt die Messlatte nach ganz weit oben.





Am Gaumen fallen seine lebendige exotische Frische und irgendwie energiegeladene und zugleich füllige Struktur auf. Neben den fruchtigen Komponenten, erfreute ich mich an den mineralisch-salzigen Noten, die überraschenderweise samtig-weich beim Schlucken ausklingen.


Donnafugata Mille e una Notte DOC 2012



Test und Bewertung


Nach den beiden Weißweinen waren mein Verkostungsteam und ich sehr gespannt auf die Tausend und eine Nacht (Mille e una Notte). Nomen est omen heißt es doch oft, oder? Diese Cuvée aus 90 % Nero d'Avola und 10% andere autochthone Rebsorten verdunkelt das Glas mit seinem schwarz-roten Farbspiel jedenfalls bilderbuchartig.



Bei Tausend und eine Nacht denke ich an orientalische, spannende und erlebnisreiche Geschichten. Und meine Gedanken wurden schon beim Schnuppern nicht enttäuscht. Reife, dunkle und rote Früchte, Veilchen, Kakao (Schokolade), Gartenkräuter und ein ganzer Gemischtwarenladen an balsamischen Aromen waren die Assoziationen die mir und den Mitverkostern in den Sinn kamen. 





Sind seine 14,0 vol.% Alkohol und der 24monatige reduktive Ausbau in neuen französischen Barriques in irgendeiner Form negativ oder als zu vordergründig wahrnehmbar? Nein! Stattdessen präsentiert sich der Wein am Gaumen üppig und elegant, mit großer Struktur und ausgeprägtem Aromen. Die Tannine sind schon jetzt butterweich und stützend zugleich. Mineralische Noten - an Feuerstein erinnernd - und ein scheinbar unendlicher Nachhall (Kaffe, Tabak, Leder, rote Früchte) überzeugen auf ganzer Linie. Eigentlich war es zu schade, den Mille e una Notte schon jetzt zu trinken, er verspricht ohne Zweifel großes Potenzial für die nächsten 20 Jahre. 



P.S. Der Name Donnafugata „Frau auf der Flucht” bezieht sich auf den Roman "Gattopardo", der die Geschichte einer Königin erzählt, die dort Zuflucht suchte, wo sich heute im Gebiet Contessa Entellina die Weinberge von Donnafugata befinden.





Weitere Informationen:


Donnafugata S.r.l. Società Agricola


Laura Ellwanger


Via S. Lipari 18


91025 Marsala


Italien


Email: pr.international@donnafugata.it


Tel. +39 0923 724 258

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